Luise Del Testa und Jan Jaap Roosing in Ruhestand verabschiedet

Veröffentlicht am: 24.09.2025

Verabschiedung Jan und LuiseBild: Samtgemeindebürgermeister Henning Fricke verabschiedete Museumsleiterin Luise Del test und Kurator Jan Jaap Roosing in den Ruhestand © Samtgemeinde Zeven Luise Del Testa und Jan Jaap Roosing in Ruhestand verabschiedet

Kürzlich wurden die langjährigen Mitarbeiter der Zevener Kulturabteilung, Museumsleiterin Luise Del Testa und  Kurator Jan Jaap Roosing, in ihren Ruhestand verabschiedet. Samtgemeindebürgermeister Henning Fricke dankte beiden für ihre jeweils über dreißig Jahre dauernde Tätigkeiten bei der Samtgemeinde und Stadt Zeven zum Wohle der Allgemeinheit. „Es war immer überaus bereichernd, was aus eurem Engagement und Wirken entstand. Alleine das Wissen, das ihr in den letzten Jahrzehnten erworben habt, und damit wesentlich zur Entwicklung des kulturellen Angebotes hier in Zeven beigetragen habt, bleibt in bester Erinnerung. Es war einfach klasse, mit euch zusammenzuarbeiten.“ Dem Dank schlossen sich Fachbereichsleiter Kai Schulz für die Kolleginnen und Kollegen des Fachbereiches, und die Personalratsvorsitzende Ariane Baumgarten im Namen aller Kolleginnen und Kollegen der Stadt und Samtgemeinde Zeven an. Zugleich hatten alle die besten Wünschen für die Zukunft und den nun neu beginnenden Lebensabschnitt im Gepäck. In Anwesenheit zahlreicher Weggefährten präsentierten Luise Del Testa und Jan Jaap Roosing dann Gegebenheiten, die Ihnen besonders in Erinnerung geblieben sind. Jan Jaap Roosing war seit 1988 bei der Stadt Zeven zunächst im Museum Kloster Zeven und später als Kurator für die städtische Galerie im Königin-Christinen-Haus tätig.  Luise Del Testa begann 1989 ihre Tätigkeit im Museum Kloster Zeven und zugleich im Archiv der Samtgemeinde Zeven. Beide Ruheständler erinnerten zu Beginn an die Anfänge. Zunächst stand die Sichtung des Bestands auf der Tagesordnung, denn das heutige Museum Kloster Zeven war zu dem damaligen Zeitpunkt baulich noch gar nicht fertig gestellt. Jan Jaap Roosing berichtete hier von „interessanten Räumen in Kellern“, in denen er vor rund 37 Jahren seinerzeit begann.

Zahlreiche Ausstellungen entwickelten sie gemeinsam zu unterschiedlichsten Themen. Besondere Höhepunkte waren Ausstellungen und Kataloge zum Fotografen Hans Müller-Brauel, der Malerin Lisel Oppel, zum Zevener Porzellan oder zur Zevener Konvention. Aber auch um Veranstaltungen kümmerte sich die Kulturabteilung. So wurden anlässlich der 1025 Jahrfeier der ersten urkundlichen Erwähnung, sowie zu „75 Jahre Stadtrechte Zeven“ eine Gruppe Ratsmitglieder in Kostüme aus dem Mittelalter bzw. der zwanziger Jahre gekleidet. Beide „Bilder“ waren Bestandteil der Erntewagenparaden in diesen Jahren. Mit am umfangreichsten stellten sich die Vorarbeiten zu den Feierlichkeiten „250 Jahre Zevener Konvention“ heraus. Gemeinsam mit dem damaligen Direktor des Braunschweigischen Landesmuseums entstand eine Ausstellung mit seltenen und sehenswerten Exponaten. Hieran schlossen sich Vorträge an. Die Verbindung war so gehaltvoll, dass in der Folge eine jahrelange Vortragsreihe, auch in Zusammenarbeit mit der Zevener Volkshochschule, zu bedeutenden historischen Themen entstand. Seit Anfang der 2000er Jahre nahm dann das Gedenken  für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft breiten Raum ein. Das Ehrenmal am Klostergang wurde so neu gestaltet, aber auch die Kriegsgräberstelle am Nord-West Ring. Im wahrsten Sinne stadtbildprägend war die künstlerische Gestaltung der Zevener Fußgängerzone um die Jahrtausendwende. Alle installierten Kunstwerke nehmen die Stadtgeschichte auf und repräsentieren wichtige historische Wegmarken. „Es war eine wahrlich intensive Zeit.“ Augenzwinkernd erwähnte Jan Jaap Roosing dann noch, das die „touristische Hinweistafel“  an der Autobahn, das Zevener Geest Schild, sein größtes gestaltetes Kunstwerk war.

Aber auch der stetige Austausch mit zahlreichen, zum Teil bereits verstorbenen, Künstlerinnen und Künstlern aus Musik, Kunst und Literatur begleitenten die beiden jetzigen Ruheständler. Stellvertretend erinnerten sie hier an Hildegard Kempowski. Das letzte große Projekt war die Ausstellung über den aus Zeven stammenden und später in den USA lebenden Künstler Eric Pape „Eine Wiederentdeckung“. Diese Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit dem Mäzen Dr. Gregory Conn und war zugleich die erste Doppelausstellung im Museum Kloster Zeven und dem Königin Christinen Haus. Sie zeigte zahlreiche Bühnenbilder und Bilder, die er in den zwanziger Jahren in den USA entwarf und bis vor wenigen Jahren völlig in Vergessenheit gerieten.

Zum Abschluss bedankten sich Luise Del Testa und Jan Jaap Roosing bei all ihren Kolleginnen und Kollegen, Wegbegleitern, Partnern und Freunden aus Kunst, Musik und Wissenschaft, die sie über die letzten guten drei Jahrzehnten mit Rat, Tat und Unterstützung zur Seite standen. „Es war eine tolle Zeit, trotz mancher kontroversen Diskussionen, die aber immer den eigenen Blickwinkel auch erweiterten. Herzlichen Dank dafür und die vielen gemeinsamen Jahre“, so Luise Del Testa und Jan Jaap Roosing.